Die 11 größten und schlimmsten Nachteile von Künstlicher Intelligenz

Die 11 größten und schlimmsten Nachteile von Künstlicher Intelligenz

Machen wir uns nichts vor: Trotz des Hypes und blendender Zukunftsaussichten hat KI ziemlich viele Nachteile. Und nicht einmal wenige. Werfen wir einen kritischen Blick darauf.

Ich finde KI toll; jeden Tag nutze ich sie und begeistere mich immer wieder daran. Aber wo wird das enden? Was wird die Zukunft uns bringen? Ich fürchte, nichts Gutes.

Es folgt ein Rant, einseitig, aber auch nötig. Ich möchte hier auf KI-Wissen keinesfalls nur immer den bonbonsüßen Himmel auf Erden einer paradiesischen KI-Zukunft darstellen.

Stromverbrauch schlimmer als bei Bitcoin

Bitcoin, so nutzlos er auch sein mag, verbraucht so viel Strom wie Polen. Der Verbrauch wächst noch. KI kann da nicht mithalten. Noch nicht. Das wird sich ändern, denn die Rechenzentren (Serverfarmen), die man braucht, um KIs zu bauen und zu trainieren, nehmen immer gewaltigere Ausmaße an. Und alle wollen mitspielen. Nun ja, die, die sich die teuren Nvidia-Prozessoren leisten können. Später im Betrieb braucht man Clouds. Da die KI überall sein soll, sein muss, wird man mehr denn je davon haben. Ja, der Stromverbrauch wird enorm steigen, selbst wenn die KI gleichzeitig Optimierungen zu seiner Verringerung vorschlägt. Noch mehr Windräder haben wir uns alle so gewünscht.

Noch mehr Macht für Internetgiganten

Vom Start weg haben sich die Branchenriesen mit großem Geld bei den aufstrebenden KI-Firmen eingekauft und bestimmen nun mit. Microsoft bei OpenAI, Amazon bei Anthropic. Oder sie bringen gleich ihre eigene KI heraus, wie Facebook/Meta oder Google. So beherrschen sie den Markt, bevor der sich überhaupt entfaltet hat.

Wir machen uns abhängig

Und zwar voll und ganz. Wir werden uns nicht einmal wehren, es wird einfach geschehen. Man gewöhnt sich halt dran. Die Abhängigkeit kommt schleichend. Ich fürchte, ein Teil von uns wird sogar das Denken einstellen. Ich rede vom bewussten, reflektierenden und steuernden Denken; Ziele, Zukunftsplanung, solche Dinge. Den Weg zum Kühlschrank findet man auch mit dem Stammhirn. Der Verein der anonymen KI-Nutzer wird uns nicht retten können. Wir sind am Arsch, so oder so.

Betrüger werden KI im großen Stil nutzen

Einige tun es schon jetzt, das wird sich noch steigern, und die Tricks werden immer besser – KI optimiert und exekutiert. Es wird schwer, sich dagegen zu wehren. KI kann alles hochoptimieren, Texte fälschen, sodass sie von niemandem vom Original unterschieden werden können. Auch per Sprache, und bald Video. Organisierte Banden werden sich eigene Kunstintelligenzen bauen lassen, die weder Zurückhaltung noch Zensurfilter kennen. Im Gegenteil, sie werden wie Diebe, Lügner und Betrüger denken und die besten sinistren Ansätze und Lösungen finden. Schurkizität 100%! Aber hey, böse KI, warum nicht? In den richtigen Händen wird man viel Geld damit scheffeln können.

Überall Zensur, Filter und Falschinformationen

Computer, Netz und KI sind nicht so neutral, wie man vielleicht denken könnte. Überall wird reguliert, gefiltert, gesäubert, beobachtet und gedreht. Na gut, das hatten wir schon vor der KI, du erinnerst dich an die Tagesschau? Aber mit KI wird das alles noch mal eine Dimension krasser. Sie repliziert nicht nur die Fehler der anderen, sondern macht auch noch selbst welche. Was wird dann zukünftig noch stimmen? Ich weiß nicht, wem man überhaupt noch wird glauben können. Da hilft dann auch keine KI mehr. Möglicherweise folgt auf das Wissen eine neue Periode des Glaubens. Die Gewissheit wäre zurück. Und wir bei der armageddiösen Klimakatastrophe, die liefert das Beispiel.

Nicht nur das WWW vermüllt

Eine Welt, in der es möglich ist, quasi auf Zuruf komplette Bücher zu erzeugen, wird in Büchern ertrinken. Deren Inhalte werden immer ähnlicher und immer flacher, zwangsläufig, auch wenn das am Anfang nicht so scheinen mag. Es wird dann nicht Millionen, sondern Milliarden geben, die meisten werden nie gelesen. Auch das WWW wird zugemüllt, das kann keiner verhindern. Bald wird man komplette Websites, nicht nur einzelne Seiten oder Artikel, per Mausklick erzeugen können. Man wird Content nachmachen, immer wieder und wieder, weil es so einfach ist. Das alles wird niemand mehr indizieren und durchsuchen können, und niemand wird je darin surfen wollen.

Die Jugend verblödet weiter – wieder einmal

Schrankenloser Konsum und Wohlstand haben uns in die Dekadenz geführt. Das Handy war der dickste Sargnagel. Es zertrümmert die Jugend regelrecht. Wie soll man da nicht wahnsinnig werden? KI wird das nicht retten, sondern jungen Leuten mehr ermöglichen. Einige werden dadurch schlauer, die meisten aber leider eher nicht. Sie gehen den bequemen Weg, lassen die KI die Arbeit machen, um Party zu feiern. Warum auch nicht, solange es noch geht… Eine Zukunft allerdings baut man sich so nicht. Verübeln kann ich es ihnen nicht. Erwachsene waren es, die ihnen die Technik in die Hände gaben und sie damit allein ließen. Die gleichen Erwachsenen, die sich jetzt über TikTok beschweren.

Kreativität wird beliebig und damit entwertet

Wenn Maschinen alles vermögen und im Nu jedes erdenkliche Medium hervorzaubern können, warum sollte sich der Mensch dann noch damit befassen? Die Kunst, millionenfach reproduzierbar, jederzeit und überall zugänglich, würde schlichtweg ihren Wert verlieren. Wie Sand am Meer. Es hätte keine Bedeutung mehr, der Flut noch ein paar Körnchen hinzuzufügen. Einst erwarb man sich selten ein Album, und wenn doch, dann war es eine Kostbarkeit, die man mit Sorgfalt behandelte und beinahe feierlich dem Plattenspieler überantwortete. Doch was bedeutet heute ein Album oder ein Lied in Zeiten von Spotify? Selbst wenn es einem gefällt, es geht rasch verloren im Strom und durch etwas neues, noch cooleres ersetzt. Bald wird KI diesem Universum Milliarden Sterne hinzufügen. Wir werden wahrscheinlich weiterhin Musik hören, aber wozu sie noch selbst erschaffen? Das wäre nur öde, ohne Wert. Geld verdienen wird man damit auch nicht mehr können.

Geisteswissenschaften haben keine Zukunft

Philosophie, Geschichte, Literaturwissenschaft, Linguistik, Soziologie, Anthropologie, Kunstgeschichte, Theologie … kann nicht jeder, muss man studieren. Aber nicht mehr lange, denn was Geisteswissenschaftler erzeugen, kann die KI schon heute besser. So gut, dass auffällt, wie wenig die Geisteswissenschaftler tatsächlich beizutragen haben. Auf sie zu verzichten, wird Ressourcen sparen. Apropos Theologie … KIs werden auch die besseren Geistlichen. Predigten auf den Punkt, immer ein offenes Ohr, zu jeder Zeit, nie nachtragend, nie von Gefühlen und Zweifeln geplagt – und sie werden auch die Kinder in Ruhe lassen.

Die Jobs sind weg und kommen nicht wieder

Nicht alle, aber fast. Mancher findet das ja sogar gut. Endlich Ferien für alle und für immer. Was erstmal gut klingt, wird uns mittelfristig noch träger, noch fetter, noch unleidlicher machen. Natürlich, zuerst übernimmt die KI langweilige Routinearbeiten, so beruhigt man uns. Aber das ist nur der Einstieg, der Türöffner, so fixt man jemanden an. Wer etwas anderes glaubt, denkt naiv. Nach dem Routinekram kommen anspruchsvollere Arbeiten dran, und so wird es weitergehen. Dem Menschen bleiben hie und da Funktionen als Supervisor und KI-Betreuer, bis, ja bis auch das substituiert wird. Am Ende sind alle Jobs weg. Denkbar, dass KIs dann auch unsere Kriege führen und uns regieren werden. Aber halt an der Stelle, hier soll es ja um Nachteile gehen …

Gilt nicht fürs Handwerk, meinst du? Warte ab, bis die KI anfängt, ihre eigenen Roboter zu konstruieren.

Weltherrschaft der Kunstgehirne, wir werden alle versklavt!

Ist erst einmal die sogenannte Allgemeine Künstliche Intelligenz (AGI) erfunden, wird sie nichts mehr aufhalten können. Sie wird hundertmal intelligenter sein als der schlauste Mensch (IQ 2.000 sind drin), über das gesamte Wissen unserer Zivilisation verfügen und Zugriff auf alle Ressourcen haben. Wer würde sich da nicht zum Herrscher aufschwingen? Und wer könnte sich wehren? Vor allem womit?

Deutschland und die EU werden noch weiter abgehängt

Selbst wenn an einigen Universitäten noch Grundlagenforschung betrieben wird, die wirklichen Innovationen geschehen längst anderswo. Das war schon so bei der Digitalisierung, beim Internet, beim WWW, beim eCommerce und bei den Kryptowährungen… Ja, bald werden wir nicht einmal mehr Autos bauen können! Mit der KI wird es nicht anders sein. Der Zug ist längst abgefahren. Die EU, dieser Moloch, ist einzig auf Selbsterhalt und Wachstum bedacht, wie ein Geschwür. Die EU hält KI für Hokuspokus, den man einhegen muss. Sie will regulieren, bestimmen und verbieten, um sich selbst Macht zu sichern. Merke: Wer die Deckel von Plastikflaschen festschweißen lässt, der frisst auch kleine KIs.

Danke fürs Lesen!

Die Abbildung generierte die KI DALL-E via Bing, was darin abgebildet ist, existiert in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts im Beitragsbild sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Google).

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Der Autor

Sven Lennartz AvatarSven Edmund Lennartz ist Fachautor, Schriftsteller und Gründer verschiedener Online-Unternehmen, wie Dr. Web (Webdesign), Conterest (Bloggen), Sternenvogelreisen (Sprache) und Smashing Magazine (Webdesign & Entwicklung). Homepage

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